Sechs Punkte vor Platz zwei, das 14. ungeschlagene Pflichtspiel in Folge, die nächste Fan-Invasion und Herbstmeister in der Regionalliga West. Mehr Superlative gehen dieser Tage kaum beim MSV Duisburg. Trotz einer enttäuschenden ersten Halbzeit gingen die Zebras auch in der ausverkauften Grotenburg beim KFC Uerdingen wieder als Sieger vom Platz und gewannen nach 90 Minuten Kampf mit 2:1.
Ein Doppelschlag durch die Tore von Patrick Sussek (69.) und Jan-Simon Symalla (73.) versetzte die 5.500 mitgereisten Meidericher, die die komplette Gegengerade einnahmen, in Ekstase. Nazzareno Ciccarelli hatte die Krefelder nach 26 Minuten mit einem Traumtor in Führung geschossen.
Dietmar Hirsch wollte in seiner Analyse gar nicht zu sehr auf taktische Einzelheiten eingehen. „Uerdingen hat in der ersten Halbzeit einfach mit viel mehr Leidenschaft Fußball gespielt. Wir haben zu viele falsche Entscheidungen getroffen, waren lethargisch, haben die Zweikämpfe nicht angenommen und zu wenig gesprochen“, haderte der Trainer und sprach von einem verdienten Rückstand.
Ohne Wechsel zeigte seine Mannschaft nach Wiederanpfiff die richtige Reaktion und ließ bis auf eine Großchance nach dem Ausgleich nichts mehr zu. „Es war ein absolutes Mentalitätsspiel. In der Halbzeit wurde es etwas lauter. Wir mussten den Kampf annehmen und das haben wir gemacht. Wir haben ein ganz anderes Gesicht und richtige Einstellung gezeigt, uns gewehrt und viel zielstrebiger Richtung Tor gespielt“, lobte Hirsch.
Angesprochen auf die Wintermeisterschaft äußerte sich der 52-Jährige erwartet zurückhaltend und hob vor allem die Mentalität in seiner Mannschaft hevor. „Wir haben schon einiges erreicht, aber als Herbstmeister steigst du nicht auf. Jeder wusste von Anfang an, dass wir die Gejagten sind, weil wir als MSV Duisburg angeblich den besten, teuersten und schönsten Kader haben“, scherzte Hirsch.
Mit der Situation kommen seine Spieler gut zurecht. Dennoch mahnt der Trainer mit Blick auf das nächste Heimspiel gegen den Verfolger aus Lotte am kommenden Samstag: „Wir lassen uns weiter nicht aus der Ruhe bringen. Aber die Jungs haben sich eingeschworen und das macht einen Trainer natürlich stolz.“